Skip to main content

Flottenmanagement, Flottensteuerung oder Fuhrparkmanagement


Das Flottenmanagement ist für Unternehmen mit einer Fahrzeugflotte nötig. Es ist eng mit dem Fuhrparkmanagement verknüpft. Die Fahrzeugflotte, die im Fuhrpark vorgehalten wird, muss verwaltet, überwacht und gesteuert werden, ihr Einsatz bedarf einer engen Planung. Das Fuhrparkmanagement zielt eher auf das Abstellen und gegebenenfalls Warten der Fahrzeuge, das Flottenmanagement auf deren Einsatz im Betrieb. Allerdings überlagern sich beide Bereiche naturgemäß.

Was leistet das Flottenmanagement?

Im Wesentlichen geht es um den Einsatz von Fahrern und Fahrzeugen sowie um das logistische Abstimmen der Wegstrecken, Fahrtzeiten sowie Lade- und Entladezeiten. Es sind viele Einflussparameter zu beachten, die aufeinander abgestimmt werden müssen. Ein effizientes Flottenmanagement senkt stark die Kosten, indem beispielsweise Leerfahrten weitestgehend vermieden werden. Das ist in der Praxis schwierig. Auftretende Probleme der Logistik soll ein gut organisiertes Flottenmanagement frühzeitig erkennen und beheben, im besten Fall werden sie von vornherein umgangen.

Sonderformen des Flottenmanagements

Für das Management einer Fahrzeugflotte lassen sich bestimmte logistische Sonderformen anwenden, die sich aus den spezifischen Anforderungen ergeben.

Das wären beispielsweise:

Hiermit ist eine mehrgliedrige Transportkette gemeint, die verschiedene Verkehrszweige integriert. Organisatorisch handelt es sich um den sogenannten gebrochenen Verkehr, der beim Personen- und Gütertransport zur Anwendung kommt. Das Gegenteil ist der ungebrochene Direktverkehr. Hierbei sind Personen oder Güter nur auf einer Strecke unterwegs. Beim gebrochenen Verkehr hingegen steigen Personen (oft mehrmals) um, Güter werden umgeschlagen. “Huckepackverfahren” kann dieser Verkehr heißen, weil Container oder sogar Transportfahrzeuge zwischenzeitlich auf die Schiene oder auf Schiffe verlagert werden. Dementsprechend sind bei der Güterbeförderung gute Beispiele für den gebrochenen Verkehr der Containertransport und der kombinierte Ladungsverkehr.

Hierbei nutzt die Logistik innerhalb bestimmter Strecken und Zeiträume verschiedene Verkehrsmittel. Es kommen also mehrere Transportmodi zum Einsatz.

Bei dieser Sonderform des multimodalen Verkehrs werden Verkehrsmittel auf einer Wegstrecke verkettet. So könnte ein Lkw zunächst das Transportgut aufnehmen, anschließend wird es auf der Schiene oder dem Wasser weiter transportiert.

Modernes digitales Flottenmanagement

Flottenmanagement

Das Flottenmanagement findet heute mit digitalen Lösungen statt. Die entsprechende Software ist mit GPS-Daten verknüpft. Logistiker können damit ihre Fahrzeuge und Transportgüter lückenlos verfolgen, was der Effizienz, der Diebstahl- und Raubsicherung sowie der Überwachung der Fahrer dient. Letzteres ist rechtlich leicht umstritten, bringt aber auch für die Fahrer Vorteile mit sich, wenn sie sich verfahren oder in Not geraten. Es geht dabei auch nicht nur um die Positionsbestimmung des Fahrers (die das Flottenmanagement bei Verzögerungen nötigenfalls auch dem Kunden mitteilen kann), sondern beispielsweise auch um die technische Kontrolle von Fahrzeugen. Zudem ist die Software imstande, rechnergestützte Auftragsvorschläge der Disposition zu unterstützen. Die Ziele des modernen digitalen Flottenmanagements sind:

  • optimierte Wegstreckenplanung
  • Entlastung der Disposition
  • Zeiteinsparungen
  • besserer Kundenservice
  • bessere Auslastung von Fahrern und Fahrzeugen
  • Kostensenkungen

Für die Daten der Flottenmanagement-Software werden heutzutage auch in den Fahrzeugen Geräte installiert, welche die Fahrtdaten aufzeichnen. Sie können intern in einem Speicher abgelegt und auch sofort online übermittelt werden. Was genau übermittelt wird, hängt von der Programmierung der Software ab. In einigen Fällen überspielen die Geräte komplett alle Vorgänge, in anderen nur die Fahrtstrecke. Die einfachere Gerätekonfiguration, welche kontinuierlich die Positionsdaten sammelt, gilt heute als Standardausstattung. Doch der Datenlogger kann unter anderem auch mit dem Fahrzeugdiagnosesystem verknüpft sein und dadurch die Daten der On-Board-Diagnose abfragen.

Damit würde das Flottenmanagement in der Zentrale technische Probleme des Fahrzeugs erkennen, bevor der Fahrer sie bemerkt. Für solche Softwarelösungen gibt es schon länger den sogenannten FMS-Standard. Dieser regelt das Auslesen der Daten durch den Fahrzeug-CAN-Bus. FMS steht für “Flotten-Management-Schnittstelle” oder auf Englisch “fleet management system”. Diesen Standard haben sieben europäische Hersteller von schweren Nutzfahrzeugen im Jahr 2002 gemeinsam festgelegt (Daimler, Scania, MAN, Volvo, DAF Trucks, Renault Trucks und Iveco).

Die Schnittstelle fragt folgende Daten ab:

  • Fahrzeuggeschwindigkeit
  • Funktionen von Gas-, Kupplungs- und Bremspedal
  • Tempomat und Nebenantrieb
  • Gesamtverbrauch und Füllstand des Tanks
  • Drehzahl
  • Achslast
  • Betriebsstunden
  • Kilometerstand
  • Kühlwasser- und Umgebungstemperatur

Je nach Version können es noch einige Daten mehr sein. Das Gerät sendet die Daten im 10- bis 20-Sekunden-Rhythmus an die Zentrale.
Flotten-Management-Schnittstelle

Wer braucht das Flottenmanagement?

Speditionen kommen ohne ein Flottenmanagement gar nicht aus, doch auch Unternehmen mit vielen Dienstwagen, Taxidienste, Rettungsorganisationen und Autovermietungen benötigen es. Ab welcher Größenordnung eines Fuhrparks ein einheitliches Flottenmanagement mit entsprechender Software zum Einsatz kommt, ist nicht einheitlich festgelegt. Die Branche geht von einem Bestand ab fünf bis zehn Fahrzeugen aus, die täglich zum Einsatz kommen und dementsprechend auch gewartet und instand gesetzt werden müssen.

Die Notwendigkeit eines Flottenmanagements ergibt sich nicht nur aus der Größe des Fuhrparks, sondern auch aus den logistischen Anforderungen, die bei einigen Speditionen sehr komplex ausfallen können. Der Güterverkehr benötigt unter anderem Ladungssicherungssysteme, die ebenfalls zum Flottenmanagement gehören. Die Flotten- und Fuhrparkmanager der über 1,7 Millionen deutschen Firmenfuhrparks müssen immer schwierigere Aufgaben bewältigen, zu denen auch komplexe Themen wie Leasingverträge inbesondere dann das Flottenleasing, die Flottenversicherung und das Schadenmanagement gehören. Durch die Komplexität gibt es inzwischen externe Anbieter, die den Firmen die Übernahme des Flottenmanagements anbieten.


Ähnliche Beiträge

Sicherheits- und Assistenzsysteme für Neuwagen ab Juli 2024

Pflichtausstattung von Neuwagen ab Juli 2024

Ab 07.Juli 2024 treten neue Vorschriften in Kraft, die für Neuwagen bestimmte Sicherheits- und Assistenzsysteme verpflichtend machen. Diese Maßnahmen sollen die Verkehrssicherheit erhöhen und Unfälle reduzieren. Im Folgenden finden Sie einen ausführlichen Ratgeber zu den neuen Anforderungen, die ab diesem Zeitpunkt gelten: 1. Vorrichtung für Wegfahrsperre mit Alkoholmessung Beschreibung: Neuwagen müssen eine Vorrüstung für eine Wegfahrsperre mit Alkoholmessung haben. Diese Vorrüstung ermöglicht eine spätere Aktivierung oder Nachrüstung des Systems. Funktion: Das System misst den Alkoholgehalt in der Atemluft des Fahrers und verhindert das Starten des Fahrzeugs, wenn ein bestimmter Promillewert überschritten wird. 2. Geschwindigkeitsmesser (Verkehrsschilderkennung) Beschreibung: Neuwagen müssen mit einem […]

weiterlesen
Sommerreifen: Wann und Warum Sie Wechseln Sollten

Sommerreifen: Wann und weshalb Sie wechseln sollten

Sommerreifen sind ein wesentlicher Bestandteil der Fahrzeugsicherheit und Leistung. Sie sind speziell für höhere Temperaturen und trockene Bedingungen konzipiert und bieten optimale Leistung in den wärmeren Monaten des Jahres. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt, um sie zu wechseln? Und was unterscheidet sie von Winterreifen bei höheren Temperaturen? Lassen Sie uns diese Fragen klären. Wann sollten Sie auf Sommerreifen wechseln? Die Faustregel lautet: “Von O bis O” – von Ostern bis Oktober. Sobald die Temperaturen konstant über 7 Grad Celsius liegen, ist es an der Zeit, auf Sommerreifen umzusteigen. Dies liegt daran, dass Sommerreifen bei wärmeren Temperaturen eine bessere Leistung […]

weiterlesen
Sollten Sie den Motor Ihres Autos erst warm laufen lassen?

Sollten Sie den Motor Ihres Autos erst warm laufen lassen?

Es ist eine weit verbreitete Praxis, das Auto vor der Fahrt erst einmal “warm laufen” zu lassen. Aber ist das wirklich notwendig? Lassen Sie uns das genauer betrachten. Was bedeutet “Warm laufen lassen”? Wenn Sie Ihr Auto starten, beginnt der Motor im Leerlauf zu laufen. In diesem Zustand verbraucht der Motor nur eine minimale Menge an Kraftstoff und erzeugt nur eine geringe Menge an Leistung. Während dieser Zeit wird das Motoröl durch den Motor gepumpt und beginnt, sich zu erwärmen. Das Erwärmen des Öls ist ein wichtiger Teil des Prozesses. Kaltes Öl ist zähflüssiger und fließt nicht so gut wie […]

weiterlesen
Insekten und Autofahren - eine unerwartete Begegnung

Insekten und Autofahren – eine unerwartete Begegnung

Insekten sind ein faszinierender Teil unserer Natur. Sie sind klein, vielfältig und spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Aber was passiert, wenn diese kleinen Kreaturen auf die Welt des Autofahrens treffen? Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf einer Landstraße, die Sonne scheint, und plötzlich hören Sie ein leises “Plopp” auf der Windschutzscheibe. Ein Insekt hat den Weg Ihres Autos gekreuzt und ist nun auf Ihrer Windschutzscheibe gelandet. Für viele Autofahrer ist dies eine alltägliche Erfahrung, besonders während der warmen Sommermonate. Es gibt mehrere Gründe, warum Sie Insekten von Ihrem Auto zeitnah entfernen sollten Sichtbarkeit: Insekten auf der Windschutzscheibe […]

weiterlesen
Chiptuning bei Autos: Ein Turbo-Boost für Ihre Fahrt

Chiptuning bei Autos: Ein Turbo-Boost für Ihre Fahrt

Chiptuning ist eine Methode, die in der Automobilindustrie verwendet wird, um die Leistung eines Fahrzeugs zu steigern. Es beinhaltet die Modifikation oder das “Tuning” des Motorsteuergeräts (ECU) eines Fahrzeugs, um seine Leistung zu verbessern. Was ist Chiptuning? Die ECU ist das “Gehirn” des Fahrzeugs und steuert eine Vielzahl von Systemen, einschließlich des Motors, der Getriebe und der Abgasanlage. Die Software in der ECU enthält Parameter, die verschiedene Aspekte der Fahrzeugleistung steuern, wie z.B. die Menge an Kraftstoff, die in den Motor eingespritzt wird, den Zeitpunkt der Zündung und den Ladedruck des Turboladers. Durch das Ändern dieser Parameter kann die Leistung […]

weiterlesen
ISA-System: Intelligente Geschwindigkeitsassistenz - Was genau ist das?

ISA-System: Intelligente Geschwindigkeitsassistenz – Was genau ist das?

Das ISA-System ist eine beeindruckende technologische Innovation, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Auto fahren, grundlegend zu verändern. Durch die Verbesserung der Straßensicherheit und die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs könnte dieses System einen bedeutenden Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigeren und sichereren Verkehrsumgebung leisten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Technologie in den kommenden Jahren weiterentwickeln und verbessern wird. Was genau ist ein automatischer Geschwindigkeitsassistent? Ein automatischer Geschwindigkeitsassistent, auch bekannt als Geschwindigkeitsregelanlage oder Tempomat, ist ein System in einem Fahrzeug, das automatisch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf einem vom Fahrer eingestellten Wert hält. Das System funktioniert durch die […]

weiterlesen

Keine Kommentare vorhanden



Sie können uns hier gerne einen Kommentar hinterlassen.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *