Skip to main content

Für wen eignet sich Kilometerleasing? Was wirklich besser ist!


Das Fahrzeugleasing gilt heute als probate Finanzierungsform nicht nur für Gewerbetreibende mit den entsprechenden Steuervorteilen, sondern auch für Privatleute. Wer sich dafür entscheidet, kann zwischen verschiedenen Abrechnungsformen wählen – hauptsächlich zwischen dem Restwert- und dem Kilometerleasing. Während beim Restwertleasing der Wert des Fahrzeugs bei der Rückgabe über eine Nachzahlung oder Erstattung entscheidet, sind es beim Kilometerleasing die gefahrenen Kilometer. Um diese Variante soll es in diesem Beitrag gehen.

Wie wird beim Kilometerleasing gerechnet?

Der Leasingnehmer schätzt vor Beginn des Leasingvertrages seine ungefähre Laufleistung während der Leasingdauer – oft drei Jahre – ein. Dementsprechend vereinbart er für diese Laufleistung das Kilometerleasing. Es wird als Leasingrate ein Preis pro Kilometer vereinbart. Hinzu kann, muss aber nicht eine Anzahlung kommen. Sollte der Leasingnehmer die Laufleistung bei Rückgabe des Fahrzeugs überschritten haben, zahlt er für die Mehrkilometer etwas nach. Diese Nachzahlung entspricht dem vereinbarten Preis pro Kilometer, bezogen auf die Mehrkilometer. Ist er weniger gefahren, erhält er eine Erstattung. Wichtig zu wissen: Die Erstattung fällt in der Regel etwas niedriger aus.

Für wen eignet sich Kilometerleasing?

Kilometerleasing ist für diejenigen Fahrer gut geeignet, die ihre Laufleistung vorab sehr gut einschätzen können. Das ergibt sich immer dann, wenn keine Änderungen der privaten und beruflichen Lebensumstände zu erwarten sind. Diese Fahrer wissen dann aus Erfahrung sehr genau, wie viele Kilometer sie pro Jahr zurücklegen. Das Kilometerleasing ist somit für sie sehr gut kalkulierbar. Allerdings gelten auch die gängigen Nachzahlungen oder Erstattungen als unproblematisch.

Kilometerleasing: Vor- und Nachteile

Viele Leasingnehmer und auch -geber schwören auf das Kilometerleasing und halten es gegenüber dem Restwertleasing für sehr vorteilhaft. Da ist tatsächlich etwas dran, doch es sind auch kleine Schwächen zu vermerken. Vorteile sind:

  • gut kalkulierbare Kosten und sehr gute Planbarkeit im Vorfeld bei regelmäßig gefahrenen Strecken
  • keine zusätzlichen Aufwendungen (höchstens durch Mehrkilometer)
  • Option einer Erstattung bei Minderkilometern
  • Zusatzkosten sind steuerbar durch Ausweichen auf ein anderes Fahrzeug (Auto des Partners, Wechsel zwischen Firmen- und Privatfahrzeug zur Vermeidung von Mehrkilometern)

Als nachteilig gilt die unterschiedliche Abrechnung von Mehr- und Minderkilometern. Die Leasinggeber legen das so fest, doch es erscheint natürlich ungerecht: Die Erstattung pro Minderkilometer ist kleiner als die Nachzahlung pro Mehrkilometer. Die Leasingnehmer haben also die Wahl, ob sie anfangs etwas großzügiger kalkulieren und sich für eine höhere Laufleistung entscheiden, womit sie möglicherweise etwas zu viel bezahlen, oder ob sie knapp kalkulieren und dann zwischenzeitlich immer wieder nachrechnen, inwieweit sie das Leasingfahrzeug noch nutzen können, um nicht die vereinbarte Laufleistung allzu sehr zu überschreiten.

Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus einer möglichen Nachforderung des Leasinggebers bei zu starker Abnutzung oder gar gewissen Schäden (Kratzer im Lack, kleine Beule). Eigentlich rechnen die Leasingnehmer diesbezüglich mit keinen Nachforderungen, doch das kann der Leasinggeber anders betrachten.

Kilometerleasing Vorteile und Nachteile

Kilometerleasing Vorteile und Nachteile

Bei unseren Bild des Beitrag hat das Fahrzeug die 10.000 Kilometerschwelle erreicht. Bei einem Leasingvertrag mit 10.000 km ist das Fahrzeug jetzt schon im Bereich der Mehrkilometer, wenn das erste Leasingjahr noch nicht vollendet sein sollte.

Kilometerleasing vs. Restwertleasing

Beim Restwertleasing erfolgt ebenso wie beim Kilometerleasing am Anfang eine Schätzung, die sich aber darauf bezieht, was das Auto am Ende der Laufzeit noch wert sein dürfte. Die möglicherweise gefahrenen Kilometer spielen hierbei natürlich ebenso eine Rolle, aber auch die Nutzungsart oder beispielsweise der Abstellort (Garage, Straße, Firmengelände). Aus dieser Schätzung ergibt sich der wahrscheinliche Restwert des Wagens bei Rückgabe, der nun die Basis für die Höhe der Leasingraten darstellt.

Diese Form des Leasings eignet sich durchaus für Personen, die ihre Kilometer vorab praktisch nicht einschätzen können, weil sich bei ihnen in den kommenden Jahren sehr viel an den beruflichen und/oder privaten Lebensumständen ändern wird. Ein Klassiker wäre der Berufsstart eines Selbstständigen, der sein Geschäft noch nicht kennt oder der sein Geschäft stark ändert. Im Grunde kann auch die Restwertberechnung sehr fair ablaufen, doch die Leasinggeber setzen oft den Restwert bewusst hoch an, weil dadurch die laufenden Leasingraten stark sinken. Das macht den Leasingvertrag für den Leasingnehmer optisch sehr interessant, doch das böse Erwachen bei vielen gefahrenen Kilometern ist unausweichlich: Es folgt eine hohe Nachzahlung, wenn der Restwert deutlich unterschritten wird.

Außerdem ist es bei der Restwertbetrachtung unausweichlich, dass das Fahrzeug im Ganzen betrachtet wird und der Leasinggeber viele Gebrauchsspuren bemängelt, die den Restwert zusätzlich drücken. Das ist beim Kilometerleasing eher ein Nebenaspekt. Der Leasinggeber kann dabei durchaus fair vorgehen: Wenn er den Wagen auf dem freien Markt verkaufen sollte, wird der erzielte Preis wahrscheinlich relativ genau der Restwertberechnung entsprechen.

Für den Leasingnehmer ist das aber im Vorfeld schwer zu kalkulieren. Daher empfiehlt man gerade Privatleuten, die schließlich das Leasingfahrzeug auch nicht von der Steuer absetzen können, eher das Kilometerleasing. 

Kilometerleasing ohne Anzahlung

Wie erwähnt kann es zu jedem Leasingvertrag eine Anzahlung und möglicherweise sogar eine Schlussrate geben, doch das ist nicht zwingend. Einige Anbieter offerieren nun ein Kilometerleasing ohne Leasingsonderzahlung, das den Wünschen vieler Leasingnehmer sehr entgegenkommt. Die Kunden suchen sich mit einem Neuwagenkonfigurator das bevorzugte Fahrzeug aus, erhalten nach der Bonitätsprüfung ein Vertragsangebot und können ohne eine Vorleistung sofort den Wagen nutzen.

Die vorab kalkulierte jährliche Laufleistung bestimmt die Höhe der Leasingrate. Falls es Mehr- oder Minderkilometer gibt, folgen entweder die Nachzahlung oder die Erstattung (wie vorn beschrieben). Diese Variante des Kilometerleasings ohne Anzahlung gilt für den Kunden als sehr risikoarm, wenn er nicht gerade ernsthafte Schäden am Fahrzeug verursacht. Dagegen versichert er sich allerdings. Auch eine Kaufoption nach Ende des Leasingvertrages kann vereinbart werden, ebenso ist natürlich ein Andienungsrecht für den Leasinggeber möglich, über das wir an anderer Stelle berichteten.

Ein anzahlungsfreies Kilometerleasing gilt als sehr bequem und damit verlockend, doch die Kunden sollten natürlich vorab genau berechnen, was es ihnen aus rein finanzieller Sicht bringt. Immerhin steht als Alternative immer der Kauf eines Autos im Raum. Doch Menschen – darunter viele Gewerbetreibende –, die gern alle drei Jahre einen Neuwagen fahren möchten, finden diese Variante sicher sehr interessant und sind dafür bereit, etwas mehr Geld auszugeben. So viel mehr Geld ist es auch nicht. Zudem entfallen die Umstände, die der Besitzer eines Fahrzeugs bei dessen Wiederverkauf hätte.

Der Leasingwagen wird einfach wieder abgegeben, der Fahrer steigt in ein neues Fahrzeug um. Gute Leasinggeber offerieren dieses Modell ausschließlich für fabrikneue Fahrzeuge, was natürlich sehr reizvoll ist.


Ähnliche Beiträge

Sicherheits- und Assistenzsysteme für Neuwagen ab Juli 2024

Pflichtausstattung von Neuwagen ab Juli 2024

Ab 07.Juli 2024 treten neue Vorschriften in Kraft, die für Neuwagen bestimmte Sicherheits- und Assistenzsysteme verpflichtend machen. Diese Maßnahmen sollen die Verkehrssicherheit erhöhen und Unfälle reduzieren. Im Folgenden finden Sie einen ausführlichen Ratgeber zu den neuen Anforderungen, die ab diesem Zeitpunkt gelten: 1. Vorrichtung für Wegfahrsperre mit Alkoholmessung Beschreibung: Neuwagen müssen eine Vorrüstung für eine Wegfahrsperre mit Alkoholmessung haben. Diese Vorrüstung ermöglicht eine spätere Aktivierung oder Nachrüstung des Systems. Funktion: Das System misst den Alkoholgehalt in der Atemluft des Fahrers und verhindert das Starten des Fahrzeugs, wenn ein bestimmter Promillewert überschritten wird. 2. Geschwindigkeitsmesser (Verkehrsschilderkennung) Beschreibung: Neuwagen müssen mit einem […]

weiterlesen
Sommerreifen: Wann und Warum Sie Wechseln Sollten

Sommerreifen: Wann und weshalb Sie wechseln sollten

Sommerreifen sind ein wesentlicher Bestandteil der Fahrzeugsicherheit und Leistung. Sie sind speziell für höhere Temperaturen und trockene Bedingungen konzipiert und bieten optimale Leistung in den wärmeren Monaten des Jahres. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt, um sie zu wechseln? Und was unterscheidet sie von Winterreifen bei höheren Temperaturen? Lassen Sie uns diese Fragen klären. Wann sollten Sie auf Sommerreifen wechseln? Die Faustregel lautet: “Von O bis O” – von Ostern bis Oktober. Sobald die Temperaturen konstant über 7 Grad Celsius liegen, ist es an der Zeit, auf Sommerreifen umzusteigen. Dies liegt daran, dass Sommerreifen bei wärmeren Temperaturen eine bessere Leistung […]

weiterlesen
Sollten Sie den Motor Ihres Autos erst warm laufen lassen?

Sollten Sie den Motor Ihres Autos erst warm laufen lassen?

Es ist eine weit verbreitete Praxis, das Auto vor der Fahrt erst einmal “warm laufen” zu lassen. Aber ist das wirklich notwendig? Lassen Sie uns das genauer betrachten. Was bedeutet “Warm laufen lassen”? Wenn Sie Ihr Auto starten, beginnt der Motor im Leerlauf zu laufen. In diesem Zustand verbraucht der Motor nur eine minimale Menge an Kraftstoff und erzeugt nur eine geringe Menge an Leistung. Während dieser Zeit wird das Motoröl durch den Motor gepumpt und beginnt, sich zu erwärmen. Das Erwärmen des Öls ist ein wichtiger Teil des Prozesses. Kaltes Öl ist zähflüssiger und fließt nicht so gut wie […]

weiterlesen
Insekten und Autofahren - eine unerwartete Begegnung

Insekten und Autofahren – eine unerwartete Begegnung

Insekten sind ein faszinierender Teil unserer Natur. Sie sind klein, vielfältig und spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem. Aber was passiert, wenn diese kleinen Kreaturen auf die Welt des Autofahrens treffen? Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf einer Landstraße, die Sonne scheint, und plötzlich hören Sie ein leises “Plopp” auf der Windschutzscheibe. Ein Insekt hat den Weg Ihres Autos gekreuzt und ist nun auf Ihrer Windschutzscheibe gelandet. Für viele Autofahrer ist dies eine alltägliche Erfahrung, besonders während der warmen Sommermonate. Es gibt mehrere Gründe, warum Sie Insekten von Ihrem Auto zeitnah entfernen sollten Sichtbarkeit: Insekten auf der Windschutzscheibe […]

weiterlesen
Chiptuning bei Autos: Ein Turbo-Boost für Ihre Fahrt

Chiptuning bei Autos: Ein Turbo-Boost für Ihre Fahrt

Chiptuning ist eine Methode, die in der Automobilindustrie verwendet wird, um die Leistung eines Fahrzeugs zu steigern. Es beinhaltet die Modifikation oder das “Tuning” des Motorsteuergeräts (ECU) eines Fahrzeugs, um seine Leistung zu verbessern. Was ist Chiptuning? Die ECU ist das “Gehirn” des Fahrzeugs und steuert eine Vielzahl von Systemen, einschließlich des Motors, der Getriebe und der Abgasanlage. Die Software in der ECU enthält Parameter, die verschiedene Aspekte der Fahrzeugleistung steuern, wie z.B. die Menge an Kraftstoff, die in den Motor eingespritzt wird, den Zeitpunkt der Zündung und den Ladedruck des Turboladers. Durch das Ändern dieser Parameter kann die Leistung […]

weiterlesen
ISA-System: Intelligente Geschwindigkeitsassistenz - Was genau ist das?

ISA-System: Intelligente Geschwindigkeitsassistenz – Was genau ist das?

Das ISA-System ist eine beeindruckende technologische Innovation, die das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Auto fahren, grundlegend zu verändern. Durch die Verbesserung der Straßensicherheit und die Verringerung des Kraftstoffverbrauchs könnte dieses System einen bedeutenden Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigeren und sichereren Verkehrsumgebung leisten. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Technologie in den kommenden Jahren weiterentwickeln und verbessern wird. Was genau ist ein automatischer Geschwindigkeitsassistent? Ein automatischer Geschwindigkeitsassistent, auch bekannt als Geschwindigkeitsregelanlage oder Tempomat, ist ein System in einem Fahrzeug, das automatisch die Geschwindigkeit des Fahrzeugs auf einem vom Fahrer eingestellten Wert hält. Das System funktioniert durch die […]

weiterlesen

Keine Kommentare vorhanden



Sie können uns hier gerne einen Kommentar hinterlassen.

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *